Die Umsetzung einer erfolgreichen CSR-Strategie bedarf stets eines langen Atems. Die Strategie umfasst Prozesse, Verhaltensweisen und Abläufe des gesamten Unternehmens und kann ihre volle Wirkung erst dann entfalten, wenn sie vollumfänglich akzeptiert und implementiert wurde. An diesem Punkt setzt das Change-Management an.

Was bedeutet „Change-Management“?

Laut Definition kann man unter dem Begriff des Change-Managements die Umsetzung ausgewählter Maßnahmen verstehen, welche tiefgreifende Veränderungen in einzelnen Abteilungen oder dem gesamten Unternehmen vorsehen. Es soll einen Übergang von einem Ausgangszustand zu einem definierten Zielzustand beinhalten. Dabei liegt der Fokus nicht nur auf einzelnen Aktionen und Handlungsweisen, sondern dem Unternehmen und seiner diese Verhaltensweisen begünstigenden Strukturen.

Der hier beförderte Wandel bedarf fester Messgrößen, welche in klaren Zahlenwerten definiert werden sollten. Erst dadurch wird der Change messbar und gibt einen klaren Ablauf vor. Dieser lässt sich nach dem 5-Phasen-Modell des Unternehmensexperten Wilfried Krüger folgendermaßen unterteilen:

  • Initialisierung: Erfassung der aktuellen Situation (IST-Analyse)
  • Konzeption: inhaltliche Bestimmung der Ziele (Benennung Verantwortlicher, Maßnahmenbestimmung)
  • Mobilisierung: Kommunikation der Maßnahmen (Ziele, Absichten, Wirkungen)
  • Umsetzung: Implementation der Maßnahmen (regelmäßige Fortschrittsprüfungen und Anpassungen)
  • Verstetigung: Beendigung des Change-Prozesses (neue Zielsetzung)

Anwendung im Csr-Bereich

Besonders für die erstmalige Entwicklung oder Neuausrichtung eigener ESG-Ziele und der CSR-Strategie bietet sich der Ansatz des Change-Managements an. So können in diesem Bereich Ziele wie die Senkung des eigenen Ressourcenverbrauchs oder die genauere Überprüfung der eigenen Lieferketten-Gegebenheiten leichter realisiert werden. Ersteres Ziel soll im Folgenden beispielhaft durchdacht werden.

  • Initialisierung: Durchführung einer IST-Analyse in Form eines Nachhaltigkeitsberichts, welcher aktuelle Richtwerte erfasst und zur Definition und Prüfung relevanter Messwerte für den Change Prozess herangezogen werden kann.
  • Konzeption: Die Senkung des Ressourcenverbrauchs kann auf verschiedensten Unternehmensebenen stattfinden. Deswegen gilt es für jeden Bereich eine kompetente Verantwortungsinstanz zu ernennen. So könnte das HR sich um die Reduktion von Rohstoffen im Bürobetrieb kümmern, bspw. durch die Digitalisierung von Daten und der Einführung einer umweltfreundlicheren Bürokultur (Energiesparmaßnahmen, Mehrweg statt Plastik). Gleichzeitig könnte ein Controller mit der Optimierung von Produktionsprozessen und der Investition in Forschungen zu alternativen Energieformen beauftragt werden.
  • Mobilisierung: Steht das Konzept, werden die Mitarbeitenden über die geplanten Maßnahmen informiert. Ihnen sollte dabei stets die Möglichkeit zur Rückfrage eingeräumt werden und sie müssen klar erklärt kriegen, warum das Unternehmen nun plötzlich so vehement auf Mülltrennung und digitalisierte Akten setzt.
  • Umsetzung: In der Umsetzungsphase ist es wichtig, stetig Fortschritte zu verzeichnen und unveränderte Messwerte zu hinterfragen. Strategie-Wechsel und Umorientierungen können hier relevant werden, sie sollten jedoch stets auch weiter dem Erreichen der anfänglichen Zielwerte dienen.

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